Elfmeterpfiff sorgt für Diskussionen

Elfmeterpfiff sorgt für Diskussionen

1. Spieltag: TSV Rain/Lech – FC Gundelfingen 2:2 (1:0)
Weder die Horrorbilanz gegen den TSV Rain noch die angespannte Personalsituation konnte den FC Gundelfingen zum Saisonauftakt stoppen. Mit dem 2:2 (1:0) beim Regionalliga-Absteiger fuhren die Grün-Weißen einen nicht unbedingt erwarteten Punkt ein.

Wobei der eine Zähler alles andere als glücklich war. Schließlich bestimmte der forsche Neuling gleich mal das Geschehen. „Wir sind dadurch gar nicht in unser Spiel gekommen“, gestand Rains Co-Trainer Karl Schreitmüller, der den werdenden Vater Tobias Luderschmid an der Seitenlinie vertrat. Trotzdem ging sein Team in Führung. Erst hatte TSV-Keeper Kevin Maschke im letzten Moment gegen Denis Nickel das 0:1 verhindert, im direkten Gegenzug schloss Fabian Friedl nach Querpass von Alexander Schneider einen Konter zum 1:0 (15.) ab.

„Ich habe in der Pause einige Umstellungen vorgenommen“, verriet Gundelfingens Francisco Copado, dem nach dem Ausfall des am Bauchmuskel lädierten Michael Grötzinger allerdings nur wenig personeller Spielraum blieb. „Ich habe den Jungs aber ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben, die erfolgreich waren“, so der Ex-Profi. So landete der Ball nach Bernd Scheus abgefälschten Schuss bei Mario Laubmeier, der mit dem langen Bein noch am herauseilenden Keeper Maschke zu Phillip Schmid spielte. Der Rest war Formsache.

„Ich habe dabei aber ein Handspiel gesehen“, monierte Schreitmüller, der auch mit dem Elfmeter zum 1:2 nicht einverstanden war: „Das Foul war außerhalb.“ Dann hätte aber sein Keeper nach der Aktion gegen Manuel Müller wohl vom Platz gemusst, so durfte er zwischen den Pfosten bleiben und kassierte durch den verwandelten Strafstoß von Müller das zweite Gegentor. „Das war sicher eine knappe Geschichte, die man so oder so entscheiden kann“, räumte FCG-Coach Copado bei der Frage über den Ort des Fouls ein, aber über den Platzverweis seines Mittelfeldspielers Oguz Yasar (65.) ähnlich argumentierte. Yasar hatte Triebel spektakulär gefoult, allerdings ungewollt: „Ich habe ihn aber nicht kommen sehen.“

In den verbleibenden 25 Minuten machten die Rainer nun mächtig Druck und versuchten mit spielerischen Mitteln zum Ausgleich zu kommen. Der schien fällig, als Referee Kasenow auf den Elfmeterpunkt zeigte (70.). Vorausgegangenen war eine Rettungstat von Elias Weichler, der mit dem langen Ball vor Alexander Schneider zur Ecke klärte. Es folgten lange Diskussionen und schließlich noch eine Unterredung Kasenows mit seinem Assistenten – und dann die Entscheidung, dass es doch nur Ecke statt Elfmeter gibt. Was natürlich die nächsten Diskussionen nach sich zog.

Die Gundelfinger verteidigten fortan den Vorsprung, „obwohl das gar nicht mein Spiel ist“, wie Copado meinte. Entlastungsangriffe blieben aus, die Rainer setzten sich am und im FCG-Strafraum fest. Was in der 86. Minuten schließlich zum 2:2 durch einen Kopfball von Alexander Schneider führte. Kurz zuvor hatte dessen Kapitän Fabian Triebel den Torjubel ebenfalls schon auf den Lippen, doch da war er noch an FCG-Schlussmann Soma Orban gescheitert, der den Ball an den Pfosten lenkte.

 
TSV Rain/Lech – FC Gundelfingen 2:2 (1:0)

TSV Rain/Lech: Maschke – Nießner, Schröttle, Triebel, Götz (86. Kühling) – Schneider, J. Müller, Cosic, Posselt (9. Riedelsheimer, 74. Talla), S. Müller – Friedl
FC Gundelfingen: Orban – Laubmeier, Schnelle, Schröder, Weichler – M. Müller, Yasar, Marianek – Scheu (66. Winkler), Nickel (75. Lohr) – Schmid (80. Wirth)
Schiedsrichter: Kasenow (FC Ingolstadt)
Tore: 1:0 Friedl (15.), 1:1 Schmid (56.), 1:2 M. Müller (63./Foulelfmeter), 2:2 Schneider (86.)
Gelbe Karten: Maschke, Cosic / M. Müller
Rote Karte: – / Yasar (65.)
Zuschauer: 600