Schabel kommt – unabhängig von der Liga

Schabel kommt – unabhängig von der Liga

Ab dem Sommer übernimmt der 55-Jährige die FCG-Fußballer
Unangenehm sein ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Kompliment. Doch Karlheinz Schabel weiß dieses Urteil durchaus richtig einzuordnen: „Das ist ein schönes Lob, denn es zeigt, dass die Leistungen meiner Mannschaften durchaus anerkannt werden.“ Schabel hat sich als Fußballtrainer den Ruf erworben, mit seinen Teams dem Gegner das Leben richtig schwer zu machen – und so ist er auch in den Fokus des FC Gundelfingen geraten. Nun steht fest: Der 55-Jährige wird ab Sommer neuer Trainer beim Bayernligisten. „Die Zusage ist unabhängig von der Liga, ich werde auch im Falle eines Abstiegs kommen und dann eben mit dem Team sofort wieder angreifen. Aber natürlich würde ich gerne die Herausforderung Bayernliga annehmen“, so Schabel, der zuletzt eineinhalb Jahre lang den Landesligisten SV Egg an der Günz unter seinen Fittichen hatte und mit dem Dorfklub aus dem Unterallgäu durchaus für Furore sorgte. „Ich habe mich in Egg total wohl gefühlt, die Mannschaft hat einen unglaublichen Charakter. Aufgrund der dortigen Rahmenbedingungen habe ich aber vor der Saison gesagt, dass ich nach dem zweiten Jahr aufhören werde – und habe, als ein Nachfolger feststand und der das Team sofort übernehmen wollte, im Winter meinen Platz vorzeitig geräumt. Zumal das Saisonziel, der Klassenerhalt, mit 39 Punkten ohnehin schon eingetütet war.“

Wenn die Bedingungen passen, dann denkt Schabel durchaus langfristig. „Ich habe den TSV Buch zehn Jahre lang trainiert und hätte mir so etwas auch in Egg vorstellen können. Als Spieler war ich lange für den TV Wiblingen in der württembergischen Verbandsliga, was damals die fünfte Liga war, am Ball“, so der Privatier, der sich an seinem 50. Geburtstag einen Lebenstraum erfüllt hatte und vorzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden ist. „Ich konnte es mir einfach leisten“, erklärt der ehemalige Bank-Vorstand, „denn zum Essen, Trinken und zwei Urlauben im Jahr reicht es mir mit meiner Frau. Ein anderer Grund war, dass ich sportlich noch etwas erreichen will.“ Beim FV Illertissen hat er als Jugendcoach und Co-Trainer beim Regionalliga-Team durchaus Spuren hinterlassen. „Offensichtlich haben mich Illertisser Spieler in Gundelfingen empfohlen, was auch eine tolle Sache ist“, so Schabel.

Bei dem Fürsprecher handelt es sich um Sebastian Schaller, ehemaliger FCG-Junior, der noch immer Kontakte in die Gärtnerstadt pflegt und viel von Schabels Arbeit hält. „Der Tipp war gut“, freut sich denn auch der Sportliche Leiter Stefan Kerle, der nach dem Abschied von Francisco Copado im vergangenen September selbst das Coaching üernommen hatte und nun von den Gesprächen mit dem künftigen Gundelfinger Trainer durchaus angetan war. „Für mich war die Entscheidung ziemlich schnell klar. Bei den Treffen hat sich der Eindruck verfestigt, den ich ohnehin aus den Spielen gegen die Egger in der vergangenen Saison hatte. Schabel ist für mich ein Trainer, der begeistern und die Jungs motivieren kann. Das hat mit Sicherheit auch mit seiner beruflichen Vergangenheit zu tun, bei der er auch viele Menschen mitnehmen und führen musste.“

Über den FC Gundelfingen konnte sich Schabel in der vergangenen Saison in zwei Punktspielen und einem Pokalduell schon mal ein Bild machen, das will er in den kommenden Wochen noch schärfen. Und auch mithelfen, dass der Kader für die kommende Runde bald konkrete Formen annimmt.