
09 Aug. Der FC Gundelfingen wittert kurz vor Schluss die Chance
Bayernliga Süd: TSV 1860 München II – FC Gundelfingen 1:0 (1:0)
Es lief die Nachspielzeit, da beharkte Verteidiger Lasse Faßmann vom TSV 1860 München II den Angreifer Simon Achatz vom FC Gundelfingen vehement. Achatz kam in Tornähe zu Fall, Referee Korbinian Eßberger eilte herbei und zeigte dem Münchner die Rote Karte. Schließlich hatte er in der Bayernliga-Partie die Notbremse gezogen, ohne eine Chance auf den Ball zu haben. Draußen an der Seitenlinie echauffierte sich aber FCG-Trainer Thomas Rudolph. „Beruhige dich doch, ihr bekommt ja Elfmeter“, wirkte Schiedsrichter-Coach Josef Maier auf Rudolph ein. Doch da irrte Maier gewaltig. Selbst er musste zweimal hinschauen, weil es eben nicht den Straf-, sondern knapp außerhalb des Sechzehners Freistoß für den FCG gab. „Genau deshalb“, rechtfertigte Rudolph seine Aufregung. Den folgende Schuss von Achatz wehrte die Freistoßmauer der Junglöwen ab und retteten so den 1:0 (1:0)-Sieg über die Zeit.
„Ich hätte Elfmeter gegeben“, meinte der gefoulte Achatz später, räumte jedoch ein: „Ich weiß es nicht sicher, wo das Foul genau war.“ 1860-Coach Alper Kayabunar schaute sich gleich die Video-Bilder an und gab den Gundelfingern mit auf den Weg: „Nur zur Beruhigung, es war außerhalb.“ Wobei die Frage offen bleibt: Zählt, wo das Foul begann oder wo es letztendlich ursächlich für den Sturz des sonst frei vor dem Tor stehenden Achatz war?
Dass der knappe Erfolg der Münchner in der Summe verdient war, daran gab es auch im Gundelfinger Lager keinen Zweifel. Zwar waren die Grün-Weißen mutig in die Partie gegangen, setzten die Junglöwen unter Druck. Allerdings befreiten sich die Münchner aufgrund ihrer individuellen Qualität häufig spielerisch aus diesen Situationen. „Leider kam dann bei uns etwas Negativität ins Spiel, das hat uns geschadet“, monierte Trainer Thomas Rudolph. Und zwar in Form des 1:0, das Cristian Leone nach Doppelpass mit Samuel Althaus erzielte (28.).
Neun Minuten später gab es den nächsten Rückschlag für die Grün-Weißen. Der 20-jährige Referee stellte Niklas Fink vom Platz. Im Zweikampf mit Sandro Porta kam der Gundelfinger einen Tick zu spät, er traf den Junglöwen deutlich hörbar. In Unterzahl und zudem im Rückstand schwor Rudolph seine Schützlinge für die zweite Halbzeit ein, „dass wir jetzt viel leiden und gut verteidigen müssen.“ 1860 machte die Partie, verpasste jedoch die Entscheidung durch Noah Klose (58.) oder Lasse Faßmann (78.). Entlastungsangriffe des FCG hatten Seltenheitswert – bis die Schlussphase anbrach. „Da sind wir ins Risiko gegangen“, so Rudolph. Was beinahe aufgegangen wäre, denn die Junglöwen büßten plötzlich ihre Souveränität ein. Was im Platzverweis von Faßmann gipfelte, aber eben nicht in einem Elfmeterpfiff zugunsten des FCG.
TSV 1860 München – FC Gundelfingen 1:0 (1:0)
TSV 1860 München II: Musa – Hoppe, Faßmann, Benede Aquayo – Dordan (60. Garza), Kiefersauer, Fuchs (71. Pereira de Azambuja) – Leone (71. Thönig), Althaus, Porta (78. Wach) – Klose (89. Grancay)
FC Gundelfingen: Werdich – Nikolic (84. Frisch), Anzenhofer, Lochbrunner, J. Fink – Maurer (84. Noller), N. Fink, L. Sailer, S. Seibold (55. J. Seibold) – Achatz, Fidan (66. Spizert)
Schiedsrichter: Eßberger (SV Wallkofen)
Tor: 1:0 Leone (28.)
Gelbe Karten: Fuchs, Pereira da Azambuja / Fidan, J. Fink, J. Seibold, Achatz
Rote Karten: Faßmann (90.+4/München), N. Fink (37./FCG)
Zuschauer: 240
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