Der frühe Platzverweis zieht dem FCG den Zahn

Der frühe Platzverweis zieht dem FCG den Zahn

Bayernliga Süd: FC Gundelfingen – TSV Landsberg 0:1 (0:1)

 

Nach dem Schlusspfiff diskutierten Chefcoach Martin Weng und Co-Trainer Florian Strehle noch lange auf dem Platz. Die wichtigste Frage war: Wie hätten sie anders Einfluss nehmen können auf das Spiel ihres FC Gundelfingen? Eine Lösung fanden sie nicht, „weil Fußball einfach ein Ergebnissport ist“, wie Weng letztlich befand. Und da sah es für ihn und die Bayernliga-Kicker aus der Gärtnerstadt ganz einfach schlecht aus. 0:1 (0:1) verloren sie ihr Heimspiel gegen den TSV Landsberg und sind damit seit sieben Partien sieglos.

Maßgeblichen Einfluss auf die ganze Partie hatte der Platzverweis für FCG-Verteidiger Marius Brugger nach einer Viertelstunde, wobei auch Referee Krug lange überlegte, welche Farbe die Karte haben sollte. Denn der Tatort war knapp hinter der Mittellinie, der Weg für den gefoulten Manuel Detmar weit – und Brugger war nicht alleiniger letzter Mann, Fabio Kühn und Michael Grötzinger befanden sich auf gleicher Höhe. „Die Schiris haben über das Headset kommuniziert, der Linienrichter neben mir hat Gelb empfohlen“, berichtete Weng später, Krug entschied sich aber für die rote Variante – und zog dem FCG damit ein Stück weit den Zahn.

„Das ist doch menschlich, wenn du so viele Nackenschläge wie wir in den vergangenen Spielen bekommst, das Selbstvertrauen im Keller ist und die Müdigkeit dazu kommt“, versuchte Weng Verständnis aufzubringen, ärgerte sich aber, „dass wir uns durch einen Fehlpass überhaupt in die Situation gebracht haben.“ Elias Weichler hatte den Risikoball in die Mitte gespielt und Brugger damit in die Bredouille gebracht.

Nun war es keineswegs so, dass die immer noch personell hochkarätig besetzten Landsberger im Schwabenstadion Zauberfußball zeigten, ganz im Gegenteil, sie spulten eher ihr Programm routiniert runter und versuchten die Grün-Weißen zu locken. Das wäre bei de Kopfballchance von Fabio Kühn, die TSV-Keeper Daniel Witetschek entschärfte, beinahe schief gegangen. Als aber der kleine Japaner Date Kazuki für den TSV zum 0:1 getroffen hatte, ging der Plan auf. Bitter aus Gundelfinger Sicht: Die Videobilder bestärken FCG-Verteidiger Jan-Luca Fink im gleich geäußerten Verdacht, dass Kazuki bei der Ballannahme im Abseits stand, ehe er noch einmal aufzug und den Ball aus 20 Metern in den Torwinkel setzte (41.).

Wie sollte Weng nun reagieren? „Zu früh aufmachen und die Abwehr entblößen wäre der falsche Weg gewesen, denn dann hätten Landsberg uns auskontern können“, verriet der Coach seine Marschroute. So blieb es dabei, dass die Landsberger das Spiel verwalteten und auf Fehler lauerten. Wie auf den des eingewechselten Simon Hille, der ins Stolpern kam, doch Landsbergs Plator Doqaj knallte den Ball an den Pfosten (88.). Und so gab es noch die große Ausgleichschance des FCG. Markus Böck kam am Torraumeck an den Ball, doch Keeper Witetschek flog ihm entgegen und verhinderte das 1:1.

 

FC Gundelfingen – TSV Landsberg 0:1 (0:1)

FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Brugger, Kühn, Weichler (83. Spizert), J. Fink (78. Hille) – Noller (46. Elze), Braun, Müller – Caravetta (83. Ost), Schneider (55. Böck)
TSV Landsberg: Witetschek – Holdenrieder, Nikolic, Salemovic, Lutz – Kazuki, Hutterer, Gutia, Fülla – Kollmann (90.+2 Agbavon), Detmar (85. Doqaj)
Schiedsrichter: Krug (SB Versbach)
Tor: 0:1 Kazuki (41.)
Gelbe Karten: Weichler, J. Fink / Hutterer, Kazuki, Salemovic
Rote Karte: Brugger (15./FC Gundelfingen)
Zuschauer: 290

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