11 Nov. Die Zähne ausgebissen
U14-Förderliga: TSV Landsberg – FC Gundelfingen 2:0 (1:0)
Nichts zu Erben gab es für die U14 letzten Sonntag beim Auswärtsspiel in der Förderliga beim TSV Landsberg. Gegen die körperlich überlegenen und rein ergebnisorientiert arbeitenden Gastgeber stand am Ende eine 2:0 Niederlage zu Buche.
Zu Beginn der Partie versuchten die Landsberger fußballerisch mit den Gärtnerstädtern mithalten zu können. Doch nachdem sich die FCGler in der Anfangsviertelstunde zwei gute Möglichkeiten herausgespielt hatten, versteiften sich die Hausherren mehr und mehr auf ihre Kernkompetenz,Fußballspiele nicht zu Stande kommen zu lassen. So wurde das Mittelfeld komplett fallengelassen um die Abwehr und den Sturm zu stärken. Dies führte dazu, dass diese beiden Bereiche, von den körperlich fortgeschrittensten Spielern organisiert wurden. Zur Überraschung aller, waren diese beiden Führungsspieler gleichzeitig die Jüngsten im Kader der Landsberger. Ein Zwölfjähriger mit nigerianischen Wurzeln gab den Ausputzer und ein Elfjähriger, der auch schon Einsätze in der U15 und der U17 (!) der Gastgeber vorweisen kann, versuchte, die meist lang in die Spitze gedroschenen Bälle zu erlaufen und fest zu machen. Dies gelang aber nur selten, da die Abwehr der Grün-Weißen einen guten Job machte. Jedoch verflachte dadurch der Offensivspielfluss der Gundelfinger mit der Zeit, da es gegen die nun kompromisslos tiefstehenden Gastgeber kaum Raum zu bespielen gab. Folgerichtig ging es torlos in die Drittelpause.
Kurz nach Wiederanpfiff ging der TSV Landsberg nach einer Standardsituation in Führung: Der Ball gelangte zu einem Heimakteur, der einen strammen Schuss auf den Kasten von FCG-Torhüter Jakob Losleben abgab. Dieser konnte das Spielgerät noch an die Latte lenken, von wo es zurück ins Feld prallte. Daraufhin warf der elfjährige Heimstürmer, der aus Sierra Leone stammt, seinen wuchtigen Körper in den Kampf um den Ball und konnte diesen unter vollem Körpereinsatz zum 1:0 in die Maschen drücken (35.). Danach ergab sich bis zum Drittelende wieder das gewohnte Bild, die Gundelfingerversuchten spielerisch das Spielfeld zu überbrücken, die Gastgeber setzten auf Kick-and-Rush. Chancen entwickelten sich daraus aber kaum.
In der zweiten Drittelpause wurden die FCGler nochmals richtig eingestimmt und heiß gemacht, was man auf dem Feld von Anfang an merkte. Die Gäste schnürten die Heimelf regelrecht in deren Hälfte ein und fuhren einen Angriff nach dem anderen. Leider fehlte ihnen etwas das Spielglück, sodass einige gut herausgespielte Chancen nicht den Weg zum Ausgleich ins Tor fanden. Auch über Standardsituationen waren die Grün-Weißen brandgefährlich, aber nicht konsequent genug. So kam es wie es kommen musste und einer der wenigen Befreiungsangriffe führte in der 85. Minute zur vorentscheidenden 2:0 Führung für Landsberg. Ein, wie könnte es anders sein, langer Schlag der TSV Abwehr erreichte den Stürmer, der, in halblinker Position ca. 30 m vor der Torauslinie, nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Der fällige Freistoß wurde in gewohnter Manier hoch und weit in den Strafraum des FCG bugsiert, wo sich der elfjährige Stürmer im Kopfballduell gegen den Torhüter und zwei Abwehrspieler durchsetzen und mit dem Kopf an den Ball kommen konnte. Von diesem prallte das Leder unkontrolliert vor das Tor wo ein Landsberger Angreifer goldrichtig stand und nur noch einschieben musste. Trotz dessen gaben die Gäste niemals auf, zeigten Moral und Charakterstärke und kämpften wacker bis zum Schlusspfiff, um wenigstens noch den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber auch dies blieb ihnen verwehrt.
Selbst nach dem Schlusspfiff blieb es hitzig auf dem Feld, als einige Heimspieler, anstatt ihren glücklichen Sieg zu feiern, lieber ihre Mittelfinger in Richtung der Gundelfinger Spieler präsentierten und durch weitere Gesten und Worte provozierten. So ein Verhalten hat in einer Förderliga und generell auf dem Fußballplatz absolut nichts zu suchen!
Doch die Gundelfinger blieben cool, dachten sich ihren Teil und verabschiedeten sich in Richtung Kabine. Dort wurden die geknickten Kicker vom Trainerteam behutsam wieder aufgebaut, was schon den ersten Schritt der Vorbereitung auf das nächste und zugleich letzte Spiel der Hinrunde darstellt. Hier geht es in zwei Wochen zum Nachbarschaftsduell zum TSV Nördlingen.