Ein Spiegelbild des ganzen Jahres

Ein Spiegelbild des ganzen Jahres

22. Spieltag Landesliga Südest: FC Gundelfingen – SC Ichenhausen 3:4 (2:2)

 

Attraktiver kann ein Derby kaum verlaufen. Zumindest für neutrale Zuschauer, was aber Trainer betrifft, so hat Karlheinz Schabel eine ganz andere Sichtweise. „Das kostet enorm viel Nerven“, gestand der Coach des Fußball-Landesligisten FC Gundelfingen nach einem Duell mit dem SC Ichenhausen, das seine Schützlinge mit 3:4 (2:2) verloren.

„Wenn du auswärts vier Tore erzielst, dann ist ein Sieg auf jeden Fall verdient“, lautete Schabels Urteil, „andererseits hätten wir auch gewinnen können, ja vielleicht sogar müssen.“ Denn schon in der ersten Minute ging der FCG nach starker Vorarbeit von Tarik Öz durch Maximilian Braun in Führung. Und als Johannes Hauf einen missglückten Rückpass von SCI-Verteidiger Marin Wenni abfing und auf 2:0 stellte, schien sich der vor dem Anpfiff rausgehauene, aber nicht ernst gemeinte Spruch von Ichenhausens Abteilungsleiter Rudi Schiller zu bewahrheiten: „Wir sind eigentlich nur hier, um uns ein bisschen zu bewegen.“

Zwar hatte auch sein Team durch Daniel Dewein (12./22.) zwei gute Gelegenheiten liegen gelassen, doch insgesamt hinterließen die Gundelfinger den stärkeren Eindruck. „Wenn wir mit einer 4:2-Führung in die Pause gehen, dann ist das okay“, trauerte FCG-Coach Schabel weiteren Großchancen wie beim Lattentreffer von Johannes Hauf (23.) oder den Abschlüssen von Jasjot Padda (21.) und Tarik Öz (25.) nach. Und dann kam das, was letztlich ein Spiegelbild der ganzen Saison, wenn nicht sogar des ganzen Gundelfinger Jahres war: Innerhalb von sechs Minuten machten die Gärtnerstädter ihre ganze Arbeit zunichte und bauten den Gegner auf. Erst war es Maximilian Lamatsch, der den Ball Richtung Tor schlug. Was als Vorlage gedacht war, wurde zum erfolgreichen Abschluss, weil FCG-Kapitän Fabio Kühn die Kugel noch ablenkte und Gundelfingens Keeper Dominik Trenker zusätzlich durch die vor ihm stürzenden Tiemo Reutter und SCI-Angreifer Stefan Strohhofer irritiert wurde. Als es dann unmittelbar vor dem Pausenpfiff Eckball für die Königsblauen gab, schwante Coach Schabel schon Böses. „Der Ball kommt kurz“, informierte er seine Spieler noch einmal, trotzdem kam Stefan Winzig eben am „kurzen“ Pfosten per Kopf an die Kugel und bejubelte dann das 2:2.

Endgültig schien die Partie gekippt, als Maximilian Lamatsch in der 56. Minute sogar der Ichenhauser Führungstreffer gelang. Doch quasi im Gegenzug war es der Neu-Stürmer Christoph Schnelle, dem das 3:3 gelang. „Das Ergebnis hätte ich dann sofort unterschrieben“, gestand Schabel. Doch die Ichenhauser wollten mehr – und ein Ex-Gundelfinger sorgte dafür. Sieben Minuten vor dem Ende scheiterte Lamatsch erst noch an Keeper Trenker, den Abpraller setzte Kevin Lohr ins lange Eck. Und weil auf der Gegenseite der eingewechselte Bernd Scheu bei der Hereingabe von Schnelle nicht an den Ball kam und Torhüter Zeiser auch den letzten Schuss von Jasjot Padda abwehrte, war der erste Ichenhauser Derbysieg im sechten Landesliga-Duell perfekt.

 

FC Gundelfingen – SC Ichenhausen 3:4 (2:2)

FC Gundelfingen: Trenker – Grötzinger, Reutter, Kühn, Laubmeier – Schneider (46. Schnelle), Elze, Braun, Öz (61. Yasar) – Padda, Hauf (75. Scheu)
SC Ichenhausen: Zeiser – Lohr, Wenni, Ocker, Beckmann – Schiller, Winzig, Fabinger, Dewein (90. Pape) – Lamatsch (88. Schlittmeier), Strohhofer
Schiedsrichter: Sölch (SV Wilting)
Tore: 1:0 Braun (1.), 2:0 Hauf (27.), 2:1 Lamatsch (39.), 2:2 Winzig (45.), 2:3 Lamatsch (56.), 3:3 Schnelle (57.), 3:4 Lohr (83.)
Gelbe Karten: Elze, Laubmeier / Dewein
Zuschauer: 210

Eine FuPa-Bildergalerie gibt es hier…

 

Die weiteren Partien des 22. Spieltags

 

TV Bad Grönenbach – SV Cosmos Aystetten 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Drechsler (86.), 1:1 Friedrich (90.+1) – Zuschauer: 80

TSV Nördlingen – SV Mering 0:0
Zuschauer: 220