Jubel nach 0:2-Rückstand

Jubel nach 0:2-Rückstand

30. Spieltag Landesliga SW: FC Gundelfingen – 1. FC Garmisch-Partenkirchen 3:2 (1:2)

Nach 20 Minuten schien es für die Landesliga-Fußballer des FC Gundelfingen richtig eng zu werden. 0:2 lagen die Grün-Weißen im Heimspiel gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen zurück, selbst der 5:0-Vorsprung aus der Vorrundenpartie schmolz bedrohlich. Denn im Kampf um den Klassenerhalt kann der gewonnene direkte Vergleich eine durchaus entscheidende Rolle spielen. Und da hatten die Garmischer nach dem Doppelpack von Maximilian Berwein gerade richtig Oberwasser. „Das war fast so nervenaufreibend wie die Geburt meines Sohnes“, räumte FCG-Coach Martin Weng später ein – und hatte gut lachen. Denn die Gundelfinger drehten die Partie noch und gewannen mit 3:2 (1:2).

Dass es für die Gärtnerstädter doch noch zum Dreier reichte, mit dem sie das Abrutschen auf einen Relegationsrang gegen den Abstieg verhinderten, hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass Routinier Stefan Winkler nach einer halben Stunde den Platz verließ. „Ich musste ihn auch ein Stück weit schützen, er war total verunsichert“, verriet Weng. Winkler hatte vor dem 0:1 Berwein den Ball in den Fuß gespielt und konnte beim zweiten Gegentor dem Garmischer Vorlagengeber Moritz Müller nicht folgen. „Das erste Tor kann mal passieren, das zweite ärgert mich mehr. Denn genau diese Situation wollten wir vermeiden, das habe ich im Vorfeld mehrfach angesprochen“, so der Coach. Mit Marius Brugger in der Innenverteidigung wurde die FCG-Defensive sofort sicherer. „Marius war gleich da“, lobte Weng, der nach dem Schlusspfiff aber als erstes zu Winkler gegangen war. „Die menschliche Seite ist mir sehr wichtig. Ein Stück weit haben wir auch für ihn gewonnen“, betonte Weng.

Ein weiterer Erfolgsfaktor war, dass Jonas Schneider in der 33. Minute den Anschlusstreffer erzielte und nun richtig aufdrehte. Mit seinen Spurts riss er immer wieder Löcher in die nun wackligere Garmischer Defensive. Bevor der 19-Jährige allerdings (mit)entscheidend an der Wende beteiligt war, musste er erst einmal tief durchschnaufen und seinem Teamkollegen Dominik Dewein danken. Der Keeper warf sich kurz vor dem Pausenpfiff mit seinem Körper dem Garmischer Jonas Poniewaz entgegen und verhinderte so das eigentlich fällige 1:3. „Damit hat er uns im Spiel gehalten“, wusste auch Weng.

Innerhalb von drei Minuten drehte dann ein Mann das Spiel, der ansonsten eher für das verhindern von Gegentreffer zuständig ist. „Seit der A-Jugend habe ich nicht mehr doppelt getroffen“, war sich Michael Grötzinger hinterher sicher – und schickte hinterher: „Da habe ich sogar mal drei Tore gemacht.“ An diese Zeit erinnerte sich der 27-jährige Rechtsverteidiger, als er in der 54. Minute goldrichtig stand. Bei der Flanke von Kapitän Tiemo Reutter hatte Jonas Schneider den Ball noch verfehlt, der landete am Pfosten und sprang genau vor Grötzingers Füße – 2:2. Keine drei Minuten später lief Schneider nach dem schnell ausgeführten Einwurf von Julian Elze Richtung Garmischer Tor und legte Richtung Elfmeterpunkt, wo Grötzinger herangerauscht kam und die Kugel überlegt ins Netz setzte.

Unter Dach und Fach war der Sieg damit zwar noch nicht, was auch daran lag, dass etwa der Garmischer Keeper Andreas von Mücke bei seinem Landesliga-Debüt beim Kopfball von Fabio Kühn ins untere Eck tauchte und den Ball zur Ecke lenkte (79.). Aber auch, dass die Oberbayern in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne warfen. Als in der 92. Minute der eingewechselte Markus Burkhardt das Spielgerät Richtung langen Pfosten beförderte, hatte er zwar Torwart Dewein schon überwunden. Doch FCG-Kapitän Tiemo Reutter war zur Stelle und klärte die Situation kurz vor der Torlinie. Sekunden später war Schluss und die Grün-Weißen lagen sich glücklich in den Armen.

 

FC Gundelfingen – 1. FC Garmisch-Partenkirchen 3:2 (1:2)

FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Schnelle, Winkler (31. Brugger), Reutter, Elze (77. Beck) – Braun, Kühn, Manuel Müller – Schneider (82. Noller), Öz
FC Garmisch-Partenkirchen: von Mücke – Scheck (82. Burkhardt), Langenegger, Fischer, Brudy – Moritz Müller, Schubert, Diaby, Durr – Berwein, Poniewaz (46. Lorenz)
Schiedsrichter: Treiber (FC Zell-Bruck)
Tore: 0:1 Berwein (9.), 0:2 Berwein (20.), 1:2 Schneider (33.), 2:2 Grötzinger (54.), 3:2 Grötzinger (57.)
Gelbe Karten: Elze, Reutter / Durr
Zuschauer: 275

Eine FuPa-Bildergalerie gibt es hier…

 

Die restlichen Spiele in der Statistik

TuS Geretsried – SpVgg Kaufbeuren 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Doqaj (61.) – Zuschauer: 100

TSV Landsberg – VfR Neuburg 4:1 (0:0)
Tore: 0:1 Meichelböck (48./Eigentor), 1:1 Bonfert (59.), 2:1 Hennebach (60.), 3:1 Fülla (63.), 4:1 Meichelböck (84.) – Rote Karte: Habermeyer (90.+2/Neuburg) – Zuschauer: 270

FV Illertissen II – FC Kempten 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 Kolb (56./Eigentor), 2:0 Allgaier (61.), 3:0 Glessing (80.) – Zuschauer: 27

BCF Wolfratshausen – SC Oberweikertshofen 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Barut (28.), 2:0 Lehr (47.), 2:1 Scheidl (68.), 3:1 Kurija (74.) – Zuschauer: 75

SC Ichenhausen – SC Olching 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Reitz (58.), 2:0 Sturm (69.) – Rote Karte: Rrecaj (60./Ichenhausen) – Zuschauer: 80