Stehend K.o. – und überglücklich

Stehend K.o. – und überglücklich

16. Spieltag: TSV Dachau 1865 – FC Gundelfingen 0:1 (0:1)
Zwischendurch sank Stefan Kerle auch mal auf den Boden, weil er es nicht fassen konnte. Nicht fassen, wie die Bayernliga-Kicker des FC Gundelfingen die vorzeitige Entscheidung beim TSV Dachau 1865 verpassten. Und doch war der Interimscoach hinterher voll des Lobes, wie die Grün-Weißen wieder zu Werke gingen und mit dem 1:0-Auswärtssieg einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller machten. „Wir haben nahtlos an das Pullach-Spiel angeknüpft, was Leidenschaft und Einsatz angeht. Bloß dass wir diesmal auch noch torgefährlicher waren“, so Kerle nach dem Schlusspfiff. Die Gundelfinger nahmen die Zweikämpfe an und hielten die Dachauer weitgehend vom eigenen Tor fern. Nur bei einem Kopfball von 65-Kapitän Alexander Weiser (6.) lag ein früher Rückstand in der Luft, danach aber hatten die Grün-Weißen die zwingenderen Aktionen – und wurden nach 33 Minuten belohnt. Oguz Yasar flankte an der Strafraumkante und Roman Kadutschenko, eigentlich für die Defensivarbeit zuständig, nahm den Ball direkt. Dass er für Dachaus Keeper Maximilian Mayer noch unhaltbar abgefälscht wurde, tat der Freude auf Gundelfinger Seite keinen Abbruch.

Zwar musste der FCG fast im Gegenzug einen bangen Moment überstehen, als Amar Cekic freistehend vor FCG-Schlussmann Dominik Trenker den Pfosten traf, danach kamen die Dachauer aber nicht mehr so gefährlich vors Tor. Obwohl die Oberbayern nach dem Seitenwechsel den Druck noch einmal erhöhten und die Gärtnerstädter in deren Spielhälfte phasenweise festnagelten. Beide Teams schenkten sich nichts, um jeden Ball wurde gekämpft – und das kostete enorm viel Kraft. So waren in der Schlussphase etliche Spieler stehend K.o. Wie etwa Julian Brandt, der nach 78 Minuten allein vor TSV-Keeper Mayer auftauchte und nicht mehr die Energie hatte, um an ihm vorbei ins Tor zu laufen. Kurz darauf durfte Brandt runter und Daniel Wiener sorgte nicht nur für Entlastung, sondern beschäftigte nun auch Dachaus Kapitän Weiser wieder mehr. Bis dahin hatte der jedes Kopfballduell gewonnen, doch nun bot ihm Wiener Paroli und war auch an mehreren Aktion beteiligt, die durch Fabio Kühn oder Oguz Yasar die endgültige Entscheidung hätten bringen können. So aber mussten de FCG-Fans noch einmal einen bangen Moment überstehen, als Christian Doll mit einem Lupfer harscharf am langen Pfosten vorbei zielte.

Einen Wermutstropfen auf Gundelfinger Seite gab es aber doch. Tiemo Reutter vertrat sich nach einer knappen Stunde auf einer Abdeckung der Rasensprenganlage und musste mit Verdacht auf Außenbandriss vom Feld.

TSV Dachau 1865 – FC Gundelfingen 0:1 (0:1)

TSV 1865 Dachau: Mayer – Zach, Weiser, Lippert, Englich (77. Stangl) – Beqiri, Cekic, Schäffer, Wolf (19. Korkmaz) – Brey, Doll
FC Gundelfingen: Trenker – Grötzinger, Reutter (58. Schnelle), Schröder, Laubmeier (65. Weichler) – Yasar, Kadutschenko, Kühn, Scheu – Brandt (81. Wiener), Schmid
Schiedsrichter: Treiber (VfR Neuburg)
Tor: 0:1 Kadutschenko (33.)
Gelbe Karten: Englich, Beqiri, Brey / Yasar, Kühn, Reutter, Kadutschenko, Scheu
Zuschauer: 130