Auch im Derby haben die Grün-Weißen Grund zum Feiern

Auch im Derby haben die Grün-Weißen Grund zum Feiern

3. Spieltag Landesliga SW: SC Ichenhausen – FC Gundelfingen 0:2 (0:1)

 

Ein knappes Jahr ist es her, da tanzten die Landesliga-Fußballer des SC Ichenhausen durchs Gundelfinger Schwabenstadion und sangen immer wieder „Derbysieger“. Diese Szenen wiederholten sich nun im Ichenhauser Hindenburgpark, allerdings jubelten diesmal die Lokalrivalen vom FC Gundelfingen. Die hatten eben im Derby mit 2:0 (1:0) gewonnen und obendrein die Ichenhauser von der Spitze verdrängt. Die (vorläufige) Tabellenführung besangen die Grün-Weißen allerdings nicht.

Was mit daran liegen mag, dass die Gundelfinger nach der nervenaufreibenden vergangenen Saison noch gar nicht richtig registriert haben, dass sie nicht mehr im Tabellenkeller hängen. Oder es war ein Stück weit Realismus, denn auch ihr Trainer Martin Weng räumte ein: „Etwas glücklich war der Sieg schon. Gerade in den ersten 20 Minuten mussten wir gegen den bislang stärksten Gegner dieser Saison erst mal reinfinden und auch den Respekt ablegen.“ Da hätten sich Kapitän Tiemo Reutter & Co. nicht beschweren dürfen, wenn Ichenhausen schon in der Anfangsminute durch Alexander Sigl in Führung gegangen wäre.

Dann aber passierte das, was SCI-Coach Oliver Unsöld vor der Partie angesprochen hatte: Die Gundelfinger wurden mit weiten Zuspielen auf ihre Angreifer Jonas Schneider und Philipp Schmid gefährlich. Beim ersten Mal blieb das für die Königsblauen noch folgenlos, weil Schneider den Abschluss selbst suchte, statt den mitgelaufenen Schmid zu bedienen, und an SCI-Keeper Liridon Rrecaj scheiterte (17.). Sieben Minuten später legte Schneider dann aber zurück und Schmid schob zum 0:1 ein – und sorgte für Riesenjubel auch an der Seitenlinie. Nach zuletzt drei Derbyniederlagen war der Treffer Balsam auf die FCG-Seele.

Ichenhausen brauchte etwas, um sich vom Rückstand zu erholen. Obendrein haderte Coach Unsöld immer häufiger mit den Entscheidungen von Referee Kevin Kassel. Was sich auf seine Schützlinge übertrug, die bis zum Seitenwechsel vier Verwarnungen sammelten. Während ihnen der Torjubel verwehrt blieb, als Andreas Beckmann von der Strafraumkante abzog und den Ball an die Lattenunterkante des Gundelfinger Tores setzte (36.).

War die FCG-Elf zu Spielbeginn im Schnitt schon drei Jahre jünger als die der Königsblauen, sank der Durchschnitt nach dem Seitenwechsel weiter. Was daran lag, dass sich bei Tarik Öz die Rippenverletzung aus dem Duell mit dem FC Augsburg wieder bemerkbar machte und Kapitän Reutter bald darauf signalisierte, dass es bei ihm nicht mehr lange geht. „In der zweiten Halbzeit hatten wir einen regelrechten Kinderriegel da hinten drin“, stellte Coach Weng schmunzelnd fest, „angeführt vom 23-jährigen Fabio Kühn.“ Doch die eingewechselten Matthias Beck und Nikolas Zeyer ließen sich ihre Unerfahrenheit nicht anmerken, im Gegenteil, Beck setzte sogar in der Offensive einige Akzente.

Trotzdem schnupperte Ichenhausen immer wieder am Ausgleich, als etwa Andreas Beckmann (51.) oder Kapitän Stefan Strohhofer (84.) an FCG-Keeper Dominik Dewein scheiterten. Allerdings waren die Königsblauen mit zunehmender Spieldauer durch die Verwarnungen der ersten Halbzeit gehandicapt. Nach 65 Minuten erwischte es dann Yannick Maurer mit Gelb-Rot, als er Schneider festhielt, zu Beginn der Nachspielzeit musste Kilian Kustermann nach einer Unsportlichkeit vom Platz. Was SCI-Coach Unsöld sichtlich in Rage brachte: „Der Schiri war echt Wahnsinn, aber wir fangen bei uns an. Wir haben unsere Leistung einfach nicht abgerufen, vielleicht hat doch der eine oder andere nach dem guten Saisonstart schon angefangen abzuheben.“

Beim Gegner durfte am Ende noch Benedikt Ost abheben. Der Stürmer fuhr in der 94. Minute alleine einen Konter, ließ sich auch von Waldemar Schaab und Nico Breskott nicht vom Ball trennen und schob die Kugel letztlich ins verwaiste Tor. Womit der dritte Gundelfinger 2:0-Sieg im dritten Saisonspiel perfekt war – und der Derbydreier bejubelt werden durfte.

 

SC Ichenhausen – FC Gundelfingen 0:2 (0:1)

SC Ichenhausen: Rrecaj – Ocker, Schaab, Strohhofer, Sturm – Sigl (70. Breskott), Beckmann (70. Dopfer), Fischäß, Maurer – Kustermann, Staron (64. Nickel)
FC Gundelfingen: Dewein – Fink, Brugger, Kühn, Reutter (66. Zeyer), Öz (46. Beck) – Noller, Braun, Müller – Schneider (87. Ost), Schmid
Schiedsrichter: Kassel (SpVgg Unterhaching)
Tore: 0:1 Schmid (24.), 0:2 Ost (90.+4)
Gelbe Karten: Staron, Sturm, Breskott, Strohhofer / Reutter, Schmid
Gelb-Rot: Maurer (65.), Kustermann (90.) / –
Zuschauer: 450

Eine FuPa-Bildergalerie gibt es hier…

 

Die restlichen Spiele in der Statistik


SV Bad Heilbrunn – SpVgg Kaufbeuren 3:2
(2:0)
Tore: 1:0 M. Schnitzlbaumer (7.), 2:0 M. Specker (17.), 2:1 Conrad (48.), 3:1 M. Schnitzlbaumer (77.), 3:2 Mahde Majid (87.) – Zuschauer: 250

VfB Durach – SC Olching 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Piller (60./Foulelfmeter), 2:0 Dominik Portsidis (83.) – Zuschauer: 350

1. FC Garmisch-Partenkirchen – FC Memmingen II 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Poniewaz (56.), 1:1 Wohnlich (68.) – Zuschauer: 220

1. FC Sonthofen – TSV Jetzendorf 4:0 (1:0)
Tore: 1:0 Hindelang (38./Foulelfmeter), 2:0 Haug (65.), 3:0 Haug (74.), 4:0 Ushida (77.) – Zuschauer: 185

FC Kempten – TuS Geretsried 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Thomas Rathgeber (73.) – Zuschauer: 200

FC Ehekirchen – VfR Neuburg 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Meisinger (8.), 1:1 Schmaus (51.), 2:1 Schmaus (60.), 2:2 Habermeyer (70.) – Gelb-Rot: Julian Mayr (68.), M. Rutkowski (74./beide Ehekirchen) – Zuschauer: 700