Beim FC Gundelfingen herrschte schnell Aufbruchstimmung

Beim FC Gundelfingen herrschte schnell Aufbruchstimmung

„Was war das für ein Jahr?“, fragte sich nicht nur Wolfgang Stricker, der zusammen mit Gerd Bachmann derzeit an der Spitze des FC Gundelfingen steht. Und damit meinte der stellvertretende Vorsitzende nicht nur die Neustrukturierung des Traditionsvereins, die nach dem Rücktritt von Viktor Merenda vor zwölf Monaten im Gange ist. Über allem steht das Jahrhunderthochwasser vom vergangenen Juni und die Folgen, die den FCG noch lange beschäftigen werden.

Mittlerweile liegt ein Gutachten vor, das die Schäden allein bei den Grün-Weißen mit mehr als sechs Millionen Euro beziffert. „Fast die komplette Anlage war betroffen“, so Stricker, die Tennis- und Eisstockschützen müssen bis heute für Wettkämpfe zu befreundeten Vereinen ausweichen. „Bei beiden Abteilungen sind die Heime zerstört“, so Stricker, und gibt zu: „Die ersten Reaktionen waren, das dies das Aus für den FC Gundelfingen ist.“ Doch dann machte sich schnell eine Aufbruchstimmung breit, Triebfeder war der langjährige Spieler, Trainer und jetzige Funktionär der Fußballer, Michael Unger, der alle Hebel in Bewegung setzte und unzählige Kontakte knüpfte.

Hilfsgelder fließen an den FC Gundelfingen

„Der Sport geriet eindeutig in den Hintergrund – beim FCG und den drei weiteren betroffenen Vereinen aus der Stadt“, so Bürgermeister Dieter Nägele, der die Situation durchaus als Chance begreift: „Es kann sicher nicht alles wiederhergestellt werden. Bei allen Maßnahmen kann sich der Verein aber für künftige Hochwasser wappnen.“ Gleichzeitig bestätigte Nägele, dass neben der Hilfe durch die Stadt Gundelfingen aus dem Maximilian-Hilfsfonds des Bezirks Schwaben 80.000 Euro an den FCG fließen. Zusammen mit den 126.080 Euro der Sozialstiftung des Bayerischen Fußball-Verbandes und einem Inventarschaden-Zuschuss des BLSV über 72.000 Euro ist die Basis für die Aufbauarbeiten dudurch größer geworden. Zuvor hatte der Landkreis Dillingen dem FCG schon mit Fördermitteln aus der ärgsten Not geholfen, sodass die Heizungsanlage schnell erneuert und die Umkleiden wieder hergerichtet werden konnten.

Sowohl Nägele wie auch Stricker dankten allen Helfern, die über den FC Gundelfingen hinaus in der Katastrophensituation tätig waren. Ein Helferfest für alle beteiligten Feuerwehren hat der FCG bereits ausgerichtet. Als wichtiges Projekt für den Fußball bezeichnete Nägele den kurz vor der Fertigstellung stehenden Kunstrasenplatz, bei dem auch der TV Gundelfingen und der SSV Peterswörth mit im Boot sind und profitieren werden.

Mitgliederzahl des FC Gundelfingen steigt auf 1204

Der Kassenbericht von Schatzmeisterin Nadine Moritz bezog sich noch auf das Jahr 2023, das mit einer Bilanzsumme von 700.000 Euro und einem Gewinn von 70.000 Euro abschloss. Dem standen Darlehen über 102.000 Euro gegenüber. Zahlen, die sich durch die Flutfolgen stark verändern werden. Die Mitgliederzahl ist auf 1204 angewachsen – und Stricker konnte einige Personen auszeichnen, die dem Verein schon lange die Treue halten. Allen voran Gottlieb Frolik, der seit 60 Jahren beim FCG ist. Viel Beifall gab es für Walter Fuchsluger, der noch einmal als „Held von Kissing“ gefeiert wurde, weil er 1984 als damals 47-jähriger Keeper im Relegationsspiel gegen den FC Emmering maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt der Fußballer hatte und seit einem halben Jahrhundert FCG-Mitglied ist.

Langjährige Mitglieder werden ausgezeichnet

Die Ehrungen: Stefan Anderl, Sonja Bahmann, Tabea Bastian Helga Link, Sigfried Mitterer, Daniel Seufert, Eva Storb (alle 25 Jahre), Christa Fischer-Kränzle, Marianne Kalcher, Hayrettin Karakus, Albert Kling, Doris Kränzle-Wörle, Andreas Renner (alle 40 Jahre), Walter Fuchsluger, Manfred Hitzler (beide 50 Jahre), Gottlieb Frolik (60 Jahre).