Copado übernimmt

Copado übernimmt

Der Ex-Profi wird neuer Trainer beim Bayernliga-Aufsteiger. Urban verlässt den FCG
Mit einer faustdicken Überraschung kann der Neu-Bayernligist FC Gundelfingen aufwarten. Die grün-weißen Kicker werden künftig von einem Mann trainiert, der 15 Jahre lang im Profifußball beheimatet war: Francisco Copado. Der 41-Jährige tritt am 13. Juni seinen „Dienst“ in der Gärtnerstadt an. 49 Bundesliga-Spiele und sieben Tore, 160 Partien mit 52 Treffern in der 2. Bundesliga, sechs Drittliga-Auftritte mit einem Tor und 64 Regionalliga-Einsätze mit 38 Treffern – das ist die Bilanz des in Kiel geborenen Spaniers. Im Norden der Republik begann auch 1993/94 seine Profikarriere beim Hamburger SV, 1996/97 schoss er dann den RCD Mallorca mit 18 Treffern in die spanische Primera Divison, ehe er seine Karriere wieder in Deutschland bei Tennis Borussia Berlin, Eintracht Frankfurt, der TSG 1899 Hoffenheim und vor allem bei der SpVgg Unterhaching fortsetzte. Für die Hachinger war er von der Bundes- bis zur 3. Liga am Ball – und dadurch ist er auch im Süden hängen geblieben. Als Schwiegersohn des langjährigen Unterhachinger Schatzmeisters und Mäzens Toni Schrobenhauser blieb „Paco“, wie der torgefährliche Mittelfeldspieler gerufen wird, auch nach der aktiven Karriere zunächst im Süden Münchens. Bei der Spielvereinigung war der Schwager von Hasan Salihamidzic (Champions-League-Sieger mit Bayern München) noch Co-Trainer an der Seite von Ex-Nationalspieler Christian Ziege und war für die B-Junioren in der Bundesliga verantwortlich.

Zuletzt ging Copado aber neue Wege und war in der Bezirksliga beim TSV Moosach bei Grafing als Spielertrainer im Einsatz. Doch der Ex-Profi will mehr  – was auch der Grund war, warum jetzt kurzfristig der Kontakt nach Gundelfingen zustande kam. „Die Trainerstellen bei den Bayernligisten rund um München sind besetzt und Copado sieht die Liga als Sprungbrett nach oben an.“

Trotz all der sportlichen Verdienste hat für den 41-Jährigen das Geld keine Rolle gespielt. „Egal was da jetzt vermutet wird, wir haben in finanziellen Angelegenheit unsere ganz klare Linie – und der Trainer bildet da keine Ausnahme“, stellt der Sportliche Leiter Stefan Kerle gleich klar und schickt obendrein noch einen Dank an Ex-Coach Stefan Anderl. „Er hat mich in den letzten Tagen unwahrscheinlich unterstützt und den Kontakt zu Copado hergestellt, obwohl er ja selbst mit den Planungen beim FC Memmingen beschäftigt ist. Das zeigt, wie wichtig der FC Gundelfingen für Stefan ist.“

Auf die Zusammenarbeit mit Francisco Copado freut sich Kerle „nach den wirklich sehr guten Gesprächen riesig. Ich bin auch überzeugt, dass er unsere Spieler mit seinem reichen Erfahrungsschatz begeistern und sportlich noch einmal weiterbringen kann.“

Zunächst muss Copado aber die FCG-Kicker erst einmal kennenlernen – und mögliche Neuzugänge, die in den ersten Trainingseinheiten vorspielen werden, beurteilen. Aus dem bisherigen Kader hat er nach Stefan Schimmer (FC Memmingen) und Pascal Stroehl (SV Raisting) nun noch einen dritten Abgang zu verkraften. Philipp Urban wird studienbedingt seinen Wohnort nach Oberbayern verlegen und künftig für den Südost-Landesligisten SE Freising auflaufen.