FCG fliegt mit Applaus aus dem Pokal

FCG fliegt mit Applaus aus dem Pokal

2. Hauptrunde Toto-Pokal: FC Gundelfingen – Türkgücü München 1:4 (1:2)

Ganz unerwartet kam das Pokal-Aus für den FC Gundelfingen nicht. Schließlich hatte es der Bayernliga-Neuling mit den Drittliga-Fußballern von Türkgücü München zu tun. Insofern ist die 1:4 (1:2)-Niederlage in der zweiten bayernweiten Hauptrunde eher als ein standesgemäßes Ergebnis einzuordnen. Eher nicht alltäglich ist das Lob, das Petr Ruman hinterher verteilte.

Der Türkgücü-Trainer war nach dem Schlusspfiff zum obligatorischen Handschlag zu FCG-Coach Martin Weng gekommen und meinte: „Da habt ihr eine gute Truppe beisammen.“ Weng nahm das gerne an, „denn Ruman kennt sich schon etwas aus.“ Der Tscheche, der beim FSV Mainz in der Bundesliga spielte, hat vor seiner Zeit bei Türkgücü bereits als Trainer im Nachwuchs des SV Darmstadt 98 und der SpVgg Greuther Fürth gearbeitet – und schien nicht darauf aus zu sein, dem unterlegenen Gegner noch ein paar warme Worte mit auf den Weg zu geben. Es passte aber auch ins Bild, dass sich Türkgücü nicht etwa abgehoben präsentieren wollte. Ihr Geschäftsführer Max Kothny lud die Gundelfinger hinterher gar zu einem Drittliga-Spiel ein, als er mit einem Augenzwinkern meinte: „Im Olympiastadion werden wir schon ein paar Plätze für euch finden.“

Im Schwabenstadion spielte Türkgücü zwar überlegen, traf aber auf einen FCG, der die Zweikämpfe annahm. „Wir haben uns gut gewehrt“, so Trainer Weng, auch wenn das zumeist in der eigenen Hälfte geschah. Im Spiel nach vorne hatten vor allem die Stürmer Sandro Caravetta und Jonas Schneider einen schweren Stand. Wie beispielsweise Paterson Chato ihnen immer wieder den Ball abnahm, war schon sehr souverän. Als dann auch obendrein Sinan Karweina (12.) und Moritz Römling (32.) die Münchner mit 2:0 in Führung schossen, schien die Partie schon gelaufen. Doch der FCG schlug zurück. Julian Elze, der neuerdings großen Tordrang entwickelt, traf bereits in seinem dritten Spiel in Folge – und ließ anhand der Reaktionen erahnen, dass die Mehrheit auf den Rängen dem FCG die Daumen drückten.

Ernsthaft in Gefahr geriet der Münchner Sieg aber nicht mehr. Was auch daran lag, „dass die von der Bank nochmal richtig Qualität nachschieben konnten“, so Weng, der dabei an den Ex-Augsburger Tim Rieder oder den ehemaligen Bundesliga-Spieler Sercan Sararer dachte, die in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurden. „Wechselt ihr noch ein sechstes Mal?“, meinte FCG-Coach Weng zwischendurch in Richtung von Türkgücü-Coach Ruman, der die Anspielung an den Fauxpas des VfL Wolfsburg im DFB-Pokal, der das Aus für den Bundesligisten nach sich zog, durchaus verstand – und zurückflachste: „Das können wir uns nicht leisten.“ Schließlich bringt der DFB-Pokal, für den sich die Münchner zum zweiten Mal in Folge qualifizieren wollen, Zusatzeinnahmen in sechsstelliger Höhe.

Nach 67 Minuten kamen die Münchner diesem Wettbewerb einen Schritt näher, denn da erhöhte Leroy-Jacques Mickels auf 3:1, in der Nachspielzeit fand Luis Jakobi die Lücke und überwand FCG-Torhüter Dominik Dewein ein viertes Mal. „Das hätte es nicht mehr gebraucht“, mäkelte Martin Weng, und haderte noch damit, „dass Elias Weichler verletzt raus musste. Hoffentlich ist es nicht schlimmer. Ansonsten können wir mit unserem Auftritt insgesamt durchaus zufrieden sein.“

 

FC Gundelfingen – Türkgücü München 1:4 (1:2)

FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Brugger, Kühn, Weichler (61. Heiß), Hille – N. Fink, Braun (73. Böck), Elze (81. Lechner) – Caravetta (81. Schmid), Schneider (69. Ost)
Türkgücü München: Flückiger – Sorge, Gorzel (76. Sararer), Chato (46. Rieder), Römling (61. Kuhn) – Türpitz (76. Irving), Jakobi, Tosun –  Karweina (61. Hertner), Sliskovic, Mickels
Schiedsrichter: Hertlein (TSV Dinkelsbühl)
Tore: 0:1 Karweina (12.), 0:2 Römling (32.), 1:2 Elze (35.), 1:3 Mickels (67.), 1:4 Jakobi (90.+2)
Gelbe Karten: Elze / Kuhn
Zuschauer: 775

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