07 Aug Lechner kommt und schießt den FCG zum Sieg
Bayernliga Süd: FC Gundelfingen – Türkspor Augsburg 3:2 (2:1)
Dennis Lechner konnte sein Glück kaum fassen. „Ein besseres Debüt gibt es doch gar nicht“, strahlte der Offensivspieler des FC Gundelfingen übers ganze Gesicht, nachdem er minutenlang von seinen Teamkollegen geherzt und bejubelt worden war. Kurz nach seiner Einwechselung hatte der 19-Jährige zum 3:2 (2:1)-Sieg des Bayernliga-Aufsteigers gegen den gestürzten Tabellenführer Türkspor Augsburg getroffen. Mit seinem ersten Ballkontakt.
„Halt, das stimmt nicht“, widerspricht Lechner, denn tatsächlich war der erste Kontakt die Balleroberung, die den Treffer überhaupt erst einleitete. Dann ging es in der 92. Minute ganz schnell. Der ebenfalls eingewechselte Jonas Schneider schickte auf dem Flügel den dritten „Joker“ Benedikt Ost, der das Spielgerät scharf vors Türkspor-Gehäuse brachte, wo Lechner angerauscht kam und es über die Linie drückte. Der Rest war grenzenloser Jubel.
„Es war ein Sieg der Moral“, freute sich FCG-Coach Martin Weng hinterher, wohlwissend, „dass er schon etwas glücklich war. Türkspor hat uns ganz schöne Probleme bereitet, vor allem in der ersten Halbzeit.“ Da hatten die Grün-Weißen alle Hände voll zu tun, die technisch starken und flinken Augsburger in Schach zu halten. Der frühe Führungstreffer von Fatih Baydemir, der die Kugel aus 20 Metern unhaltbar für Torhüter Dominik Dewein im Winkel versenkte, schien dem Tabellenführer in die Karten zu spielen. „Wenn Emre Kurt seinen Kopfball aus drei Metern im Tor unterbringt, ist das Spiel früh entschieden“, meinte Türkspors verletzter Spielertrainer Matthias Strohmaier. So aber eröffnete sich dem FCG die Chance zum Comeback, die der Aufsteiger nach einer Viertelstunde nutzte. Unüberhörbar traf Verteidiger Usama Jassem im Zweikampf mit FCG-Angreifer Philipp Schmid dessen Bein, Referee Maximilian Ziegler zeigte auf den Elfmeterpunkt. Diese Chance ließ sich Manuel Müller nicht entgehen, er verwandelte den Strafstoß zum 1:1 (16.). Als Müller kurz vor der Pause verletzt vom Feld humpelte („Eine Zerrung“), lag sein Team sogar mit 2:1 vorne. Nach dem Zuspiel von Janik Noller hatte Sandro Caravetta die Grün-Weißen erstmals in Führung geschossen.
Das wollten die Augsburger so nicht stehen lassen, machten nach dem Seitenwechsel weiter Druck, brauchten für den Ausgleich allerdings Unterstützung. Wobei Fabio Kühn bei seinem Eigentor zum 2:2 gar keine große Wahl hatte. Der Gundelfinger Innenverteidiger musste zum Ball gehen, sonst hätte Fatih Baydemir problemlos eingeschossen. So misslang Kühn der Rettungsversuch, via Innenpfosten kullerte die Kugel ins eigene Tor (72.). Womit sich Türkspor immer noch nicht zufrieden geben wollte. Aivin Emini hatte in der 81. Minute die Augsburger Führung vor Augen, doch FCG-Keeper Dominik Dewein fischte ihm den Ball vom Schlappen.
„Türkspor wollte mit aller Macht den Sieg, ist da schon ins Risiko gegangen“, hatte Martin Weng erkannt – und schickte seine „Joker“ ins Rennen. Die ihrerseits den Gundelfinger Sieg herausschossen.
FC Gundelfingen – Türkspor Augsburg 3:2 (2:1)
FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Brugger, Kühn, Weichler, Hille (46. J. Fink) – Noller (90.+2 Lechner), Braun, Müller (45.+1 N. Fink) – Schmid (62. Schneider), Caravetta (83. Ost)
Türkspor Augsburg: Reichlmayr –Kurt, Mitterhuber, Jassem – Merwald, Yilmaz (46. Arik), Salifou, Bursa (60. Emini), Goia – Baydemir, Hägler (89. Fayé)
Schiedsrichter: Ziegler (FC Lindach)
Tore: 0:1 Baydemir (5.), 1:1 Müller (16./Foulelfmeter), 2:1 Caravetta (42.), 2:2 Kühn (72./Eigentor), 3:2 Lechner (90.+2)
Gelbe Karten: Hille, Müller, N. Fink, Kühn / Hägler, Baydemir, Arik, Kurt
Zuschauer: 380
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