Selbst mit der Brechstange geht nichts

Selbst mit der Brechstange geht nichts

Bayernliga Süd: FC Gundelfingen – VfB Hallbergmoos 0:1 (0:0)

 

All die Gedankenspiele im Vorfeld waren umsonst. „Wir hatten die ganze Vorbereitung auf dieses Spiel darauf ausgerichtet, dass genau das nicht passiert“, erzählte Stefan Kerle, der Sportliche Leiter des FC Gundelfingen, der zusammen mit Co-Trainer Florian Strehle das Coaching im Bayernliga-Heimspiel gegen den VfB Hallbergmoos übernommen hatte. Beide vertraten den vom Sportgericht für eine Partie gesperrten Trainer Martin Weng und hätten nur allzu gerne drei Punkte im Aufsteigerduell eingefahren. Doch daraus wurde nichts, der FCG verlor gegen das bis dato sieglose Schlusslicht mit 0:1 (0:0).

Alles reden, alles warnen vor der ungewohnten Situation, dass die Gundelfinger vermeintlich als Favorit ins Spiel gehen würden, hatte nichts geholfen. Wobei es wohl weniger daran lag, dass die Grün-Weißen den VfB auf die leichte Schulter nahmen. Vielmehr imitierte Hallbergmoos das Erfolgsmodell des FCG mit einer Fünfer-Abwehrkette, die den gegnerischen Angreifern kaum Freiraum ließ. „Wir sind während der gesamten 90 Minuten nicht richtig ins Spiel reingekommen und hatten vor allem in der ersten Halbzeit eine extrem hohe Fehlpassquote. Wenn dann die Beine ohnehin schon etwas müde sind, du dann den Ball verlierst und hinterherlaufen musst, ist das extrem anstrengend“, weiß Kerle.

Trotzdem war der Hallbergmooser Sieg alles andere als zwingend. Die beste Gelegenheit hatte der VfB bei einem Freistoß, den Andreas Kostorz über die Mauer am Tor vorbei schlenzte (13.). Nach der Pause schien es dann so, als würden die Gundelfinger die Partie allmählich in den Griff bekommen. Genau in diese Phase setzten die Oberbayern den entscheidenden und besonders schmerzhaften Nadelstich. Kaan Aygün lief dem noch vor der Pause für den verletzten Elias Weichler eingewechselten Florian Heiß im Rücken davon und jagte den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte – 0:1 (63.). Und den Vorsprung verteidigten die Hallbergmooser kompromisslos, droschen jeden Ball sofort aus der Gefahrenzone. Eng wurde wes nur noch einmal, als Florian Heiß nach der Freistoßflanke von Maximilian Braun hochstieg – und den Ball an die Querlatte köpfte (88.). Zu dem Zeitpunkt hatten die Gundelfinger längst die „Brechstange“ rausgeholt, mit Sandro Caravetta, Jonas Schneider, Philipp Schmid und Johannes Hauf vier gelernte Stürmer auf dem Platz. Ohne Erfolg, was ein Stück weit nur ein neues Kapitel einer alten Geschichte ist. „Ich wollte es ja nicht ansprechen, aber solche Niederlagen gegen Tabellenletzte haben schon Tradition“, erinnert sich der ehemalige Torjäger Kerle an eigene, schmerzhafte Erfahrungen auf dem Rasen. Und das zieht sich durch alle Spielklassen, in denen der FCG in den vergangen Jahrzehnten antrat. Egal ob das nun in der Bezirksober-, Landes- oder auch der Bayernliga war…

 

FC Gundelfingen – VfB Hallbergmoos 0:1 (0:0)

FC Gundelfingen: Dewein – Böck (46. J. Fink), Brugger, Kühn, Weichler (42. Heiß), Hille (84. Hauf) – Elze (67. Schmid), Braun, Noller – Caravetta, Ost (46. Schneider)
VfB Hallbergmoos: Dinkel – Zeisl, Giglberger, Opitz, Beierkuhnlein, F. Schrödl (46. Bachmann) – Edlböck (65. Beetz), Kostorz, Gasteiger (74. Petschner) – Diranko (65. Werner), Aygün (88. Krause)
Schiedsrichter: Brandstätter (SV Zamdorf)
Tor: 0:1 Aygün (63.)
Gelbe Karten: Ost, Hille / F. Schrödl, Giglberger, Bachmann
Zuschauer: 370

 

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