Später Knockdown in Kottern

Später Knockdown in Kottern

Bayernliga Süd: TSV Kottern – FC Gundelfingen 2:1 (0:1)

Nicht einmal das übliche Auslaufen absolvierten die Bayernliga-Fußballer des FC Gundelfingen nach dem Schlusspfiff. Zu tief saß der Frust nach der dritten Niederlage in Folge, die obendrein wieder denkbar knapp ausfiel. Mit 1:2 (1:0) hatten die Grün-Weißen beim TSV Kottern den Kürzeren gezogen und schlichen einfach nur müde Richtung Kabinen.

Ganz anders war die Stimmungslage bei den Allgäuern, deren Trainer Matthias Günes zugab, dass er nach dem ersten Heimsieg „extrem erleichtert“ sei und vergaß auch nicht, dass sein Team in der Schlussphase auch das Glück auf seiner Seite hatte. Dabei führte Günes drei Szenen an. Los ging es, dass Kottern in der Schlussphase nicht in Unterzahl spielen musste. Der bereits verwarnte Verteidiger Marco Miller stoppte FCG-Angreifer Jonas Schneider in Strafraumnähe. „Ich war mir sicher, dass es Gelb-Rot gibt“, gab Günes zu, Referee Steffen Grimmeißen sah es anders und verzichtete auf die persönliche Strafe. Dann blieb Günes der neuerliche Rückstand erspart, als sich der eingewechselte Janik Noller in der 83. Minute stark durchgesetzt hatte. Der Ball rollte aber am langen Pfosten vorbei. Der Gipfel des Glücks war für die Allgäuer jedoch der Siegtreffer in der Nachspielzeit. TSV-Verteidiger Mirhan Kaya war bei einer Ecke im FCG-Strafraum im Luftduell noch geblockt worden. Der Ball fiel Kaya wieder vor die Füße, nur stand der Kotterner nicht richtig günstig für den Abschluss. Er bewegte er sich erst noch parallel zum Tor, um dann halb aus der Drehung abzuschließen. Die Lücke für den erfolgreichen Schuss war nur ganz klein, doch Kaya fand genau diese – und verschwand Sekunden später unter der Jubeltraube seiner Mitspieler.

„Ganz unverdient war der Sieg nicht“, räumte FCG-Trainer Martin Weng später ein, „weil wir Kottern in der zweiten Halbzeit einfach nicht mehr von unserem Tor fern halten konnten, die vielen hohen Bälle nicht mehr richtig verteidigt bekamen.“ Trotzdem tut die Niederlage weh, richtig weh. Denn trotz der Schwierigkeiten in der zweiten Halbzeit durften die Gundelfinger lange sogar von einem Auswärtssieg träumen. Außenverteidiger Simon Hille hatte nach 13 Minuten ganz überlegt von der Strafraumkante abgeschlossen, nachdem er von Sandro Caravetta bedient worden war. Das 1:0 beflügelte die Gärtnerstädter, die gut im Spiel waren. Auch die personellen Umstellungen – Jan-Luca Fink lief in der Innenverteidigung auf, Jonas Schneider anfangs im Mittelfeld statt im Sturm – waren keinesfalls Notlösungen. Vielmehr versuchte Weng seinen Freund Günes auf der Kotterner Trainerbank ein wenig zu überraschen.

Der trieb in der zweiten Halbzeit seine Schützlinge immer weiter an, obwohl die bis in die Schlussviertelstunde zurücklagen. Dann flog einer der vielen weiten Bälle Richtung FCG-Strafraum, Verteidiger Marius Brugger stieg zum Kopfball hoch. Und er musste an den Ball, denn in seinem Rücken hatten zwei Kotterner frei Bahn. Bruggers Pech war, dass mit Timo Lutz ein dritter Kotterner lauerte – und den an die Strafraumkante abgewehrten Ball volley nahm und flach zum 1:1 ins Netz drosch. Damit hätten die Gundelfinger durchaus noch leben können. Doch dann kam eben noch der Eckball in der Nachspielzeit, der ihnen den Knockout verpasste.

 

TSV Kottern – FC Gundelfingen 2:1 (0:1)

TSV Kottern: Heiland – Barbera (73. Geiger), Kaya, Miller, Wujewitsch – Yazir, Schad (73. Liebert), Buchmann (84. Meisinger), Jocham – Fichtl (84. Paschek), Zeiler (59. Lutz)
FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Brugger, Kühn, J. Fink (79. Heiß), Hille – Schneider (90. Ost), Braun, Elze (86. N. Fink) – Caravetta (84. Lechner), Schmid (66. Noller)
Schiedsrichter: Grimmeißen (SpVgg Löpsingen)
Tore: 0:1 Hille (13.), 1:1 Lutz (76.), 2:1 Kaya (90.+2)
Gelbe Karten: Wujewitsch, Miller / –
Zuschauer: 200

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