Tarakan hat gegen Kottern das richtige Bauchgefühl

Tarakan hat gegen Kottern das richtige Bauchgefühl

Bayernliga Süd: FC Gundelfingen – TSV Kottern 3:1 (1:0)

Nach dem Schlusspfiff standen die Gratulanten Schlange. Sie wollten Edwin Tarakan aber nicht nachträglich zum 19. Geburtstag gratulieren, den der Jüngste im Bayernliga-Team des FC Gundelfingen zwei Tage zuvor gefeiert hatte, nein, der Grund hatte mit seinem Auftritt beim 3:1 (1:0)-Erfolg gegen den TSV Kottern zu tun. Tarakan erzielte die beiden ersten FCG-Tore und hatte damit maßgeblichen Anteil am erst Heimsieg.

Als die Gratulantenschar abgearbeitet war – und wollte einfach nur das „geile Gefühl“ genießen. Erstmals war er 90 Minuten in einem Bayernliga-Spiel auf dem Platz gestanden. „Das geht ganz schön in die Beine“, gab der Doppel-Torschütze zu, was auch damit zusammenhänge, „dass ich konditionell noch etwas Nachholbedarf habe. Aber es wird immer besser.“ Besser waren auch seine Mitspieler in der ersten Halbzeit, als sie die Allgäuer klar beherrschten. Trotz der hohen Temperaturen waren die Gundelfinger viel unterwegs, zeigten ansehnlichen Fußball gegen einen tief stehenden Gegner. „Besser können wir kaum auftreten“, war auch Trainer Stefan Anderl hochzufrieden. Dass Tarakan kurz vor der Halbzeitpause das 1:0 erzielt hatte, war vollauf verdient. Doch dann kam der große Bruch, der nicht nur an der Auswechslung von Michael Grötzinger (Zerrung) zu tun hatte. „Urplötzlich hat alles gefehlt, das Spiel ist gekippt“, analysierte Anderl.

Kottern gab nun seine passive Spielweise auf, ging in die Offensive und kam durch den verwandelten Elfmeter von Fatlind Vezaj zum Ausgleich. Verursacht wurde der Strafstoß durch Grötzingers Ersatz Andreas Durner. „Wir sind bei der Flanke beide hochgestiegen. Was genau passiert ist, weiß ich dann nicht, Irgendwie habe ich ihn wohl unten getroffen“, schildert Durner den Zweikampf mit Kotterns Marco Schad. Der FCG schien nun das Spiel komplett aus der Hand zu geben, zumal noch weiteres Verletzungspech dazukam. Niklas Fink, gerade eingewechselt, verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung am Knie und musste gleich wieder runter.

Doch dann kam der zweite Auftritt von Tarakan. Ibrahim Neziri führte bei einem Konter den Ball, Tarakan schien ihn links zu überholen, plötzlich schwenkte der 19-Jährige nach rechts, zog im Rücken vorbei und wurde von Neziri mustergültig bedient. „Reines Bauchgefühl“ sei der Grund für den Richtungswechsel gewesen, den Abschluss hat Tarakan gar nicht richtig mitbekommen. Er hatte den Ball aber genau Richtung langes Eck geschossen, die Kugel ging via Innenpfosten ins Netz. „Danach hat es in den Köpfen wieder Klick gemacht, wir waren wiede da“, stellte Anderl erleichtert fest – und konnte sich noch über das 3:1 freuen. Bei einem Freistoß tief in der eigenen Hälfte erkannte Manuel Müller die Situation, spielte den Ball sofort in die Spitze und dort war der für den verletzten Fink eingewechselte Jonas Schneider nicht mehr zu stoppen.

FC Gundelfingen – TSV Kottern 3:1 (1:0)

FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger (46. Durner), Anzenhofer, Weichler, J. Fink – Hafner (82. Sailer), Schröder, Noller (64. N. Fink, 71. Schneider) – Tarakan, Müller – Neziri (77. Ost)
TSV Kottern: Sahin – Buchmann (82. Dusch), Miller, Dobras, Paschek (87. Sucur) – Jocham, Schad, Wujewitsch, Duchardt (82. Meisinger) – Fichtl, Vezaj
Schiedsrichter: Treiber (FC Zell-Bruck)
Tore: 1:0 Tarakan (45.+3), 1:1 Vezaj (61./Foulelfmeter), 2:1 Tarakan (76.), 3:1 Schneider (80.)
Gelbe Karten: Hafner, Tarakan, Durner, Dewein, Sailer, Müller / Buchmann, Duchardt, Schad, Fichtl, Wujewitsch
Zuschauer: 420

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