Umstrittener Platzverweis bringt FCG auf die Verliererstraße

Umstrittener Platzverweis bringt FCG auf die Verliererstraße

Bayernliga Süd: FC Ingolstadt 04 II – FC Gundelfingen 1:0 (0:0)

21 Minuten vor Schluss ahnte Martin Weng schon, was auf die Bayernliga-Fußballer des FC Gundelfingen noch zukommen würde. „Wir kämpfen so aufopferungsvoll und jetzt macht er uns die ganze Arbeit kaputt“, schimpfte der Trainer. Nicht etwa auf seinen Verteidiger Jan-Luca Fink, der gerade vom Platz gestellt worden war, sondern in Richtung von Schiedsrichter Stefan Klerner. Denn die Ampelkarte für den Gundelfinger in der Partie beim FC Ingolstadt II war alles andere als klar, nachdem bereits Finks Verwarnung in der ersten Halbzeit höchst umstritten war. Und letztlich war die Hinausstellung mitentscheidend, dass sich die Grün-Weißen noch das entscheidende Gegentor zur 0:1 (0:0)-Niederlage einfingen.

„In Unterzahl gegen eine spielerisch so gute Mannschaft zu bestehen, das ist einfach extrem schwer“, meinte Weng nach dem Schlusspfiff, während Fink ein paar Meter weiter das Gespräch mit dem Referee suchte – und zu keinem einvernehmlichen Schluss kam. „Wenn du unten stehst, dann wirst du einfach noch weiter runtergepfiffen“, stapfte Fink wenig später enttäuscht von dannen.

Dabei hatten die Gundelfinger bei der Ingolstädter Zweitliga-Reserve keineswegs enttäuscht. Ganz im Gegenteil. „Mehr ist in unserer Situation gar nicht drin“, meinte Trainer Weng und lobte Mut, Einsatz und Zweikampfverhalten der Seinen, die dem Favoriten ein vollkommen offenes Spiel lieferten. Nur einmal musste FCG-Torhüter Dominik Dewein eingreifen und ein Gegentor durch Egson Gashi verhindern (31.). Wobei das irregulär gewesen wäre, weil Gashi zuvor FCG-Verteidiger Marius Brugger mit einem Rempler aus dem Spiel genommen hatte. Doch das hatte Referee Klerner übersehen, während er kurz darauf Fink verwarnte. Der FCG-Verteidiger hatte klar den Ball gespielt und eine Ecke verursacht, der Unparteiische meinte aber, dass er dabei zu energisch in den Zweikampf gegangen war. Ein Maß, das Klerner nicht immer so anlegte – und das letztlich spielentscheidend werden sollte. Denn der zweite Pfiff gegen Jan-Luca Fink führte zum Platzverweis und noch zu einer weiteren gelben Karte für Ersatzspieler Niklas Fink, der sich gerade aufwärmte und den Referee kritisierte.

„Uns ist das Spielglück abhanden gekommen“, beklagte FCG-Coach Martin Weng etwa an den Gedanken daran, dass der Ball nach Elias Weichlers Freistoß vom noch bedrängten Gundelfinger Stürmer David Spizert genau in die Arme des bereits am Boden liegenden FCI-Schlussmanns Markus Ponath prallte, während die Ingolstädter in Überzahl ihre bis dahin einzige echte Torchance nach 86 Minuten zum Siegtreffer nutzten. Nach Kopfballvorlage von Fabio Meikis netzte Egson Gashi ein. Zwar reklamierten Kapitän Fabio Kühn und Torwart Dewein noch vergeblich Abseits, doch damit lagen sie wohl auch nicht richtig. Gashi war beim Abspiel eher hinter als vor dem Ball, aber Vorlagengeber Meikis kam auf der Seite zum Kopfball, wo mittlerweile Jan-Luca Fink fehlte…

 

FC Ingolstadt 04 II – FC Gundelfingen 1:0 (0:0)

FC Ingolstadt 04 II: Ponath – Rausch (90.+4 Brunner), Pintidis, Räuber, Herm (75. Domislic) – Senger, Götzendörfer, Benedix (46. Kampmann), Karaoglu – Llugiqi (61. Meikis), Gashi (90.+1 Trslic)
FC Gundelfingen: Dewein – Elze, Brugger, Kühn, Weichler, J. Fink – Schneider (90. Ost), Noller, Braun, Tarakan (68. Böck) – Spizert (77. Lechner)
Schiedsrichter: Klerner (DJK Franken Lichtenfels)
Tor: 1:0 Gashi (86.)
Gelbe Karten: Pintidis, Kampmann / N. Fink, Weichler, Schneider, Dewein
Gelb-Rot: J. Fink (69./Gundelfingen)
Zuschauer: 80

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