11 Apr Vorne hui, hinten pfui
Bezirksliga Nord: SC Griesbeckerzell – FC Gundelfingen U23 5:4 (4:3)
Vorne hui, hinten pfui – so einfach könnte man den Auftritt bei der 4:5-Niederlage im Kellerduell der Gundelfinger U23 beim SC Griesbeckerzell vergangenen Mittwoch beschreiben. Aufgrund der tabellarischen Situation war von Vornherein klar, dass es sich um ein immens wichtiges Spiel für beide Teams handeln würde. Dies schienen die Gastgeber zunächst eher zu begreifen als die FCG-Fohlen. Ehe sich die Gundelfinger versahen hatte Griesbeckerzells Top-Torjäger Sebastian Kinzel in der dritten bzw. siebten Spielminute bereits auf 2:0 für seine Farben gestellt, eine gewisse Schläfrigkeit war trotz vorheriger Warnungen dennoch vorhanden. Allerdings kämpfte sich der FCG in der Folge sehenswert zurück. Stürmer Johannes Hauf zog über den rechten Flügel unnachahmlich nach innen und zog nach Vorarbeit von Raphael Neher aus 20 Metern ab zum 1:2-Anschlusstreffer (10.). Und die über 200 Zuschauer im Aichacher Ortsteil sollten weiterhin auf ihre Kosten kommen: Die Gundelfinger waren nun griffiger in den Zweikämpfen, allen voran Kapitän Philipp Urban ging mit vorbildlicher Einstellung voran. Urban war es dann auch, der nach einer Balleroberung in der 15. Spielminute im Mittelfeld einen Geistesblitz hatte und den weit vor seinem Kasten stehenden SCG-Keeper Stefan Kopp mit einem Heber aus guten 40 Metern zum 2:2-Ausgleich überwand. Dieser Spielstand hatte leider nur drei Minuten Bestand. Einen scharf gespielten Rückpass von Lukas Schön konnte Gundelfingens Torhüter Moritz Bschorer nicht entscheidend klären und der Ball landete bei Matthias Kefer, der mit seiner Hereingabe wiederum Kinzel im Zentrum fand. Den ersten Versuch konnte Bschorer noch klären, im Nachsetzen machte der Torjäger seinen Dreierpack perfekt – 3:2. Der erste Schwung einer turbulenten Anfangsphase war daraufhin vorbei, die Grün-Weißen ließen aber nicht locker. So war es Innenverteidiger Vincent Danzer, der bei seinem Comeback nach überstandener Verletzung passend in der 33.Minute eine Urban-Ecke zum 3:3 einnickte. Wer nun meinte, dass die Gundelfinger das Ruder jetzt rumgerissen hätten sah sich abermals getäuscht – wieder nur drei Minuten später gelang es den Gästen nicht eine zunächst harmlose Ecke zu klären. Simon Reiner schnappte sich über die linke Defensiv-Seite der Gundelfinger den Ball und bediente im Zentrum den sträflich freistehenden Matthias Kefer, der seine Farben nochmalig in Führung brachte – 4:3. Trainer Peter Stegner brachte zur Pause U19-Spieler Simon Krist sowie Denisz Toth über die linke Seite und erhoffte sich dadurch etwas mehr Stabilität über die linke Außenbahn. Die Chancenflut des ersten Spielabschnitts schien vorüber, in einer Phase, in der die Gundelfinger mehr Spielkontrolle gewannen, passierte dann der nächste Aufreger. Die an diesem Tag wacklige FCG-Abwehrreihe wurde mit einem einfach Chip-Ball ausgehebelt und Sebastian Kinzel war wieder mal enteilt, um dann im Strafraum von Vincent Danzer zu Fall gebracht zu werden. Dem fälligen Strafstoß nahm sich der Routinier selbst an, jagte diesen aber zum Glück für den FCG in die Wolken (57.). Dies sollte aber nicht die letzte Aktion von des 35-Jährigen bleiben: In der 70.Minute entwischte er bei einem Konter seinem Widersacher Marius Brugger und hob den Ball über den zu weit vor seinem Kasten postierten Bschorer zur vermeintlichen 5:3-Vorentscheidung ins Tor. Die Verunsicherung der Gundelfinger stieg an, nur kurze Zeit später folgte der nächste Konter nach einem einfachen Ballverlust für den SCG. Philipp Urban konnte als nacheilender und letzter Mann nur noch per Tackling klären und wurde dafür mit einer 10-Minuten-Strafe vom ansonsten ordentlich pfeifenden Schiedsrichter Manfred Keil (SV Achsheim) bestraft. Dennoch sollten die Gundelfinger in Unterzahl auch zu Chancen kommen – nach einer Toth-Flanke schoss Nik Groepper den Ball aus kurzer Distanz über die Latte (80.). Die beste Gelegenheit bot sich Johannes Hauf, der aus zehn Metern Torhüter Kopp mehr oder weniger anschoss, und dieser aufgrund der Wucht des Balles kurzzeitig behandelt werden musste. Den letzten Aufreger gab es dann in der 90.Minute, Marius Brugger wurde von Kopp im Strafraum gelegt und Lukas Schön verwandelte souverän zum 4:5-Anschlusstreffer vom Punkt. Allerdings kam der Anschluss zu spät und Griesbeckerzell behielt die Punkte im so wichtigen Duell zuhause. Trainer Peter Stegner: „Wenn du auswärts vier Tore schießt, muss das normalerweise zum Sieg reichen. Wir waren heute in der Defensive sehr ungeordnet, naiv und fahrlässig.“, so der sichtlich bediente Coach der Gundelfinger.
FCG: Bschorer; Schön, Neher, Nelkner (46.Krist), Urban, Danzer (60. Eberle), Neubieser (73.Groepper), Hauf, Rembold (46. Toth), Karpf, Brugger
Tore: 1:0 Kinzel (3.), 2:0 Kinzel (7.), 2:1 Hauf (10.), 2:2 Urban (15.), 3:2 Kinzel (18.), 3:3 Danzer (33.), 4:3 Kefer (36.), 5:3 Kinzel (70.), 5:4 Schön (90.)
Schiedsrichter: Manfred Keil (SV Achsheim)
Zuschauer: 220