Vom FCG zu Bayern München

Vom FCG zu Bayern München

Dass Liliana Feistle viel Zeit im Freien verbringt, sieht man ihr direkt an. Die braungebrannte Schülerin ist leidenschaftliche Fußballspielerin und trainiert in ihrer Freizeit immer auf dem Rasen. Und das nicht nur als Hobby: Mit viel Talent und Ehrgeiz hat die 15-jährige zur kommenden Saison den Sprung in die U17 Juniorinnen-Mannschaft des FC Bayern München geschafft.
Wie viel Spaß ihr der Fußball macht, kann Liliana Feistle nicht verbergen. Ihre Augen leuchten, als sie von ihrem Sport erzählt. Dabei muss sie kurz überlegen, wann sie mit dem Fußballspielen überhaupt angefangen hat. „Mit fünf, oder?“, meint sie und schaut fragend zu ihrer Mutter Silke Hussak-Feistle. Die nickt bestätigend: „Wenn man die Zeit bei den Bambinis in Haunsheim mitzählt, so ungefähr.“ Richtig im Verein spielt die Schülerin aber seit sie sieben ist, damals noch beim FC Unterbechingen in der F-Jugend unter Trainer Albert Stuhler.
Der Unterbechinger Verein war nur der Anfang: Von dort ging es in der D-Jugend erst zur SG Bächingen/Medlingen, 2019 schaffte es Liliana in den DFB-Stützpunkt in Gundelfingen und wechselte kurze Zeit später in das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FC Gundelfingen. In dieser Zeit muss sie sich zwischen dem Fußball und ihrer anderen Sportart, dem Turnen, entscheiden. Doch die Entscheidung war leicht: „Fußball machte einfach mehr Spaß!“ Von Gundelfingen aus gelingt Liliana Feistle der nächste Schritt in die Regional- und Bayernauswahl. Letztes Jahr spielt die Jugendliche dann nicht nur in der U15 Bayernliga und der U14 NLZ Förderliga, sondern absolviert über das Zweitspielrecht bei den U17 Juniorinnen des FFV Heidenheim auch ein paar Spiele in der württembergischen Oberliga.
„Meine Freunde spielen auch Fußball, ich wollte das immer haben“, erzählt Liliana über ihre Leidenschaft. Dass sie einigen Ehrgeiz hat, wird ebenfalls deutlich: „Ich trainiere viel, auch in den Ferien.“ So geht sie etwa regelmäßig zum Laufen, denn: „Das Ziel ist es, immer besser zu werden.“ Einfach mal daheimbleiben und das Training ausfallen lassen, kommt für sie nicht in Frage. „Das hat sie eigentlich noch nie gesagt“, erinnert sich ihre Mutter zurück und ihr Vater ergänzt: „Sie brennt für den Sport.“
Kein Wunder also, dass Liliana ihrem Traum, Profifußballerin zu werden, nun einen Schritt näherkommt. Zuvor heißt es aber, bei den Probetrainings einen guten Eindruck zu machen: „Da trainiert man ganz normal im Team mit“, erzählt sie. Am Ende des Trainings wird einem dann mitgeteilt, ob man nochmal kommen darf oder nicht. Liliana gelingt es, das Trainerteam von sich zu überzeugen: Ab 3. Juli startet sie in der U17 des FC Bayern München in der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd.
Ihre fußballerischen Idole beim FC Bayern sind Thomas Müller und Lina Magull. „Die haben einfach eine tolle Spielweise“, erzählt die 15-jährige begeistert. Auch charakterlich überzeugen die Profis sie. Ganz fremd im neuen Verein wird sie nicht sein, denn aus der Auswahl kennt sie bereits einige Spielerinnen: „Ich bin schon mit einigen befreundet.“ Sie freue sich schon auf das Training, die Spiele und die neuen Erfahrungen. Ein Unterschied zum aktuellen Training ist die Ergänzung durch die Kraft- und Athletikräume, in denen beispielsweise Schnelligkeit und das Zweikampfverhalten trainiert werden.
Aber auch der deutlich längere Anreiseweg ist eine Veränderung. Noch ist die Anreise nach München für die Trainings und Spiele nicht durchgeplant. „Das müssen wir auf uns zukommen lassen“, meint Hussak-Feistle. Man müsse beispielsweise erst den Stundenplan des nächsten Schuljahrs abwarten. Doch lange Zug- und Autofahrten nimmt Liliana Feistle gern in Kauf. „Da müssen die Hefte und Bücher halt immer mit“, lacht ihre Mutter. Für beide Elternteile sei von Anfang an klar gewesen, Lilianas Traum zu unterstützen: „Wir stehen voll und ganz hinter ihr“, sagt Holger Feistle stolz. Ihre Schule unterstütze sie ebenfalls, das sei bereits abgesprochen. „Meine Freunde finden ́s auch cool“, erzählt Liliana lächelnd.
„Der Frauenfußball ist im Kommen“, meint Holger Feistle mit Blick auf die allgemeine Entwicklung. Bei der anstehenden Fußball-WM der Frauen werde natürlich jedes Spiel geschaut das geht.