Zum Abschied gibt es für Merenda stehende Ovationen

Zum Abschied gibt es für Merenda stehende Ovationen

Mit dem Wissen, dass man es ohnehin nie allen recht machen kann, verabschiedete sich Viktor Merenda von der Spitze des FC Gundelfingen. Seit 1989 hatte er den derzeit 1087 Mitglieder führenden Verein vorgestanden, bei der ordentlichen Delegiertenversammlung der Grün-Weißen trat er von seinem Posten zurück. Dass der 76-Jährige postwendend zum Ehren-Vorsitzenden ernannt wurde, war ihm allerdings nicht sonderlich recht. „Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Solange noch kein neuer Vorsitzender feststeht, finde ich das unpassend“, meinte Merenda, allerdings ließ ihm sein Stellvertreter Wolfgang Stricker keine Chance. Einstimmig wurde Merenda zum Ehrenvorsitzenden ernannt und reiht sich damit in die Liste mit den Vereinslegenden Hermann Gartner, Theo Flemisch oder Edelbert Reile ein.

Handlungsunfähig ist der FC Gundelfingen trotz des Ausscheidens seines Vorsitzenden nicht, in erster Linie führen die Vorstandsmitglieder Stricker und Gerd Bachmann sowie Schatzmeisterin Nadine Moritz die Geschäfte weiter. „Wir arbeiten seit einigen Wochen an einer neuen Vereinsstruktur, um Namen ging es da noch nicht. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir bis zur Delegiertenversammlung 2024 nicht nur ein neues Führungskonzept, sondern obendrein die dazugehörenden Personen präsentieren können“, meinte Stricker – und hatte noch ein Statement parat: „Das jetzt ja keiner auf die Idee kommt, Viktor würde uns oder den Verein mit seinem Rücktritt im Stich lassen. Er hat bald 35 Jahre lang sehr viel für den Verein getan. Wir sind ihm alle zum Dank verpflichtet. Wer was anderes sagt, der bekommt Probleme mit mir.“

Bau des Kunstrasens ist ein Jahrhundertprojekt

 

Zur Veranstaltung hatten sich nicht nur 61 Delegierte quer durch alle Abteilungen eingefunden, auch Stadtpfarrer Johannes Schaufler, der BLSV-Kreisvorsitzende Alfons Strasser, Bürgermeister Dieter Nägele sowie nahezu der komplette Stadtrat hatten sich zur Abschiedsvorstellung Merendas eingefunden. Der führte zunächst gewohnt durch den Abend, berichtete von den vielfältigen Aktivitäten innerhalb des Vereins. Nach der schwierigen Corona-Zeit mit starken Einschränkungen hat der Sportbetrieb wieder volle Fahrt aufgenommen. Wobei Merenda die Aktivitäten hervorhob, die der FCG gemeinsam mit den Nachbarklubs TVG und SSV Peterswörth betreibt. Diese Vereine sind zudem bei einem „Jahrhundertprojekt“ mit im Boot, wie Merenda den geplanten Bau des seit mehr als einem Jahrzehnt von den Fußballern erhofften Kunstrasenplatzes bezeichnet. Dank umfangreicher Unterstützung durch den Freistaat, die Stadt und den Landkreis rückt die Umsetzung in greifbare Nähe. Deshalb stimmten die Delegierten dem Plan zu, dass der Verein für den Bau ein Darlehen in Höhe von bis zu 150.000 Euro aufnehmen kann. Mit noch möglichen Förderzusagen kann sich der Betrag auf 50.000 Euro reduzieren.

Finanziell, so Merenda, stehe der FCG trotz eines Minus von 15.500 Euro im Geschäftsjahr 2022 so gut wie selten zuvor dar. Entsprechend hatten die Kassenrevisoren Werner Wahl und Helmuth Lindenthal keine Beschwerden und schlugen die Entlastung des Vorstand vor, die prompt einstimmig erfolgte.

Dann war die Zeit des Abschieds gekommen. Alfons Strasser dankte Merenda für viele gemeinsame Tagungen und betonte, dass die Erfolgsbilanz des FC Gundelfingen mit ein großer Verdienst des scheidenden Vorsitzenden sei. Bürgermeister Nägele betonte, dass sowohl der Verein als auch die Stadt Gundelfingen Viktor Merenda enorm viel zu verdanken haben. Das Engagement des ehemaligen 2. Bürgermeisters sei herausragend, wobei Merenda nie die menschliche Seite vergessen habe. Und so gab es für den neuen Ehren-Vorsitzenden noch einmal lang anhaltende stehende Ovationen.

 

Die Geehrten beim FCG: (hinten von links) Helmut Schönfeld, Vinzenz Zähnle, Johannes Waldenmaier, Frank Mayershofer, Christian Renner, Thomas Jahn, Albert Köpf, Herbert Benkißer, Josef Gallenmüller, Andrea Bauer, Hans Stenke, Georg Stark, Franz Stark, Viktor Merenda sowie (vorne) Fritz Burkart, Reiner Rupp, Werner Stenke, Ursula Köpf und Roland Bauer.

Eine lange Liste an Ehrungen

 

Zahlreiche verdiente Vereinsmitglieder konnten im Laufe des Abend geehrt werden. Die Geehrten sind: Frank Mayershofer, Bernd Soukop, Albert und Ursula Köpf, Helmut Schönfeld, Ute Trenker, Tiemo Reutter, Alexandra Herzog, Sabrina Plewe (alle 25-jährige Mitgliedschaft), Oliver Wagenhuber, Johannes Waldenmaier, Felix Vogt, Christian Renner, Raimund Brachert, Herbert Benkißer (alle 40 Jahre), Wolfgang Seeßle, Georg Stark, Franz Stark, Christoph Reile, Reiner Rupp, Thomas Jahn (alle 50 Jahre), Heinz-Dieter Constroffer, Gerhard Kränzle, Erwin Renner (alle 60 Jahre), Andrea und Roland Bauer, Josef Gallenmüller, Rico Nöldner (alle FCG-Verdienstplakette in Bronze), Gerhard Mödinger, Herbert Heger, Gerhard Schoupa, Vinzenz Zähnle, Hans Stenke, Werner Stenke, Johannes Waldenmaier, Christian Renner, Fritz Burkart (alle Verdienstplakette in Silber)